Donnerstag, 27. Juni 2019

Christina Baker Kline – Der Zug der Waisen

○•* Rezension *•○
★★★★☆ (4 von 5 Sterne)




Inhalt:

1929: Niamh kam mit ihren Eltern und Geschwistern von Irland nach New York. Als eines Tages ein Feuer den größten Teil ihrer Familie tötet, steht Niamh alleine da. Sie wird in einem Waisenhaus untergebracht. Jährlich fährt der Orphan Train mit Waisenkindern von Stadt zu Stadt, wo sich Paare ein Kind zur Adoption aussuchen können – die meisten nutzen jedoch die Kinder als Arbeitskräfte.. Niamh lernt in dem Zug den Jungen Dutchy kennen und beide freunden sich an. Auch um das Kleinkind Carmine kümmert sich Niamh während der Zugfahrt. Doch als der Zug die Stadt erreicht, trennen sich ihre Wege, und keiner weiß ob er den anderen jemals wiedersehen wird.
2011: Die junge Molly muss Arbeitsstunden abarbeiten, weil sie in der Bibliothek ein Buch stehlen wollte und erwischt wurde. In ihrem Leben hat sie es nicht leicht: wird von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschickt, und auch das Paar bei dem sie jetzt wohnt, sind sich nicht einig Molly zu behalten. Dennoch glaubt ihr Freund Jack an sie und hilft ihr, ihre Sozialstunden bei einer alten Dame abzuarbeiten. Molly geht anfangs widerwillig darauf ein, doch mit der Zeit lernt die mehr über die alte Dame kennen und entwickelt sogar ein fast freundschaftliches Verhältnis zu ihr. Die alte Dame namens Vivian Daly berichtet über die Zeit als Kind im Orphan Train. Stück für Stück kommen allmählich ihre Erinnerungen zurück und obwohl ihr Leben nicht einfach war, gab sie niemals auf.


Meinung: 

Ich mag Geschichten von Waisenkindern welche um 1800 oder 1900 spielen, deshalb war ich auf dieses Buch sehr gespannt. Die Geschichte mit Niamh mochte ich besonders gern, von mir aus hätte sich das ganze Buch nur in dieser Zeitspanne aufhalten können. Die Kapitel mit Molly und Vivian sind ganz gut, aber von der Idee her nichts wirklich Neues. Ein junges Mädchen, räumt den Dachboden mit einer älteren Dame auf und beide freunden sich an – für mich etwas zu Klischeehaft. Aber am Ende passt alles gut zusammen, weshalb ich der Geschichte trotzdem 4 Sterne gebe.


Cover und Titel:

Das Hartcover hat ein anderes Bild als das Softvover. Mir persönlich gefällt das Bild vom Softcover etwas besser, da es passender zu der Geschichte ist. Das Hartcover zeigt zwei Mädchen auf einem Feld, sie sind glücklich – irgendwie kann ich dieses Bild nicht so recht mit dem Inhalt der Geschichte in Verbindung bringen. Der Titel jedoch passt sehr gut zur Geschichte.


Die Geschichte:

Die Geschichte wechselt zwischen der Zeit mit Niamh um 1929 und Molly um 2011. Die Kapitel mit Niamh sind interessant, da man sie in dem Buch sehr viele Jahre begleiten darf. Doch die Kapitel mit Molly sind nicht wirklich spannend und auf dem Dachboden etwas monoton.


Die Charaktere:

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber dennoch alle liebenswert. Sie passen sehr gut zur Geschichte. Besonders Niamh, die ihr leben lang immer wieder kämpfen muss und die Hoffnung nie aufgibt, einmal ein normales Leben führen zu können.
Molly ist hingegen ein typischer Teenager in ihrer Goth-Phase, welche durch die alte Dame, neue Seiten an sich entdeckt.


Der Schreibstil:

Der Schreibstil ist flüssig und verständlich. Man kommt von Anfang an gut in die Geschichte rein, und kann ohne Probleme lesen und abtauchen.


Fazit:

Eine schöne Geschichte, mit tragischem Hintergrund, welche das Herz berührt. Ich würde das Buch wirklich empfehlen, denn gerade die Geschichte um Niamh ist sehr emotional.




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Titel: Der Zug der Waisen

Autor: Christina Baker Kline

Verlag: Goldmann Verlag

Genre: Roman

Originaltitel: Orphan Train 

Seitenzahl: 352  Seiten 

Größe und/oder Gewicht:  14,5 x 3,4 x 22,1 cm 

Erscheinungsdatum: 10. November 2014 

Sprache: Deutsch 
  • ISBN-10: 344231383X 
  • ISBN-13: 978-3442313839 
Durchschnittliche Kundenbewertung: 4,7 von 5 Sternen 




Preis;
Buch: 18,00 (Gebunden-Ausgabe)
Buch: 9,99 € (Taschenbuch-Ausgabe)
Ebook: 8,99 €
Hörbuch: 12,99 €
Audio:-CD: 19,20 €

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Olivier Vatine – Die lebende Tote

○•* Rezension *•○
★★★★ (4 von 5 Sterne)




Dreibeinige Kraken...

Ich habe das als Ammenmärchen abgetan,

Genau wie das Monster von Loch Ness oder die

Saturnstratopteren...



Inhalt:

Bei einer Ausgrabung stürzt die kleine Lise in die Tiefe und stirbt. Ihrer Mutter Martha bricht es das Herz, doch sie hat einen Plan. Der auf den Mars lebende Joachim wird auf die Erde gebracht, denn dieser soll Lise klonen. Joachim ist sich nicht sicher, doch Martha setzt ihre Reize ein – Joachim willigt ein. Die Schwangerschaft verläuft gut, und als die geklonte Lise geboren wird, setzen sie ein Wachstumsbeschleunigungsaperat ein, damit die geklonte Lise, das Alter erreicht, in dem Lise gestorben ist. Doch als die neue Lise das Alter erreicht hat, bekommt zuerst keiner mit, dass die geklonte Lise ausbricht und eine Gefahr für die Menschheit wird.




Meinung:

Dieses Comic ist sehr düster gehalten, wodurch man in eine melancholische Lage versetzt wird. Zu Beginn stirbt Lise und man merkt sofort, dass das Comic noch viel Geheimes in sich trägt Leider jedoch an manchen Stellen, so geheim, dass am Ende einige Fragen bleiben. Da muss man wohl seiner eigenen Phantasie freien lauf lassen. Dennoch hat der Comic wirklich Potenzial, denn die Geschichte an sich ist sehr unvorhersehbar. Das Ende ist leicht irritierend, aber trotzdem interessant.


Das Cover:

Das Cover zeigt zum Teil die echte Lise und zum Teil die geklonte Lise. Ich finde das Cover mystisch und geheimnisvoll, welches wunderbar zum Inhalt passt.


Die Geschichte:

Die Geschichte ist teils sehr emotional, aber auch Actionreich. Es spielt in der Zukunft, denn Menschen leben auf dem Mars, während die Erde immer unterbevölkerter zu sein scheint. Die Geschichte ist sehr interessant, dennoch bleiben am Ende einige Fragen offen – was teils einen Vorteil, aber auch teils einen Nachteil hat.


Die Charaktere:

Die Hauptcharaktere sind nicht sehr viele, wodurch man den Überblick nicht verliert. Lise die anfangs leider stirbt, mochte ich, obwohl man sie nicht recht kennenlernt. Hugo ist kein Mensch, aber ihn schloss ich in mein Herz. Martha und Joachim sind sehr sympathisch. Rundum, die Charaktere sind toll.


Grafiken und Text:

Die Grafiken sind sehr dunkel gehalten, mit der Schraffur wirkt es noch Geheimnisvoller, was zum Science-Fiction wirklich sehr gut passt. Die Texte sind gut lesbar und übersichtlich gehalten, dadurch hat man keine Probleme beim Lesen.








Fazit:

Ein toller Science-Fiktion-Comic der zu lesen lohnt, auch wenn einige Fragen am Ende offen bleiben. Da es sich um einen Einzelband handelt, kann man nur seiner Phantasie freien lauf lassen, wodurch das Buch das gewisse Etwas hat. Für mich eine klare Leseempfehlung.







Titel: Die lebende Tote

Autor: Olivier Vatine

Zeichner: Alberto Varanda

Verlag: Splitter - Verlag

Genre: Graphic Novel

Erscheinungsdatum:  21. Mai 2019 

Seitenzahl: 72 Seiten 

Einband: Hardcover

Größe und/oder Gewicht: 23,3 x 1,5 x 32,3 cm 

Sprache: Deutsch 
  • ISBN-10: 396219312X 
  • ISBN-13: 978-3962193126 


Preis;
Buch: 18,00 € (Gebundene Ausgabe)


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Vielen Dank an den Splitter Verlag, für dass zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

Séverine Gauthier – Herz aus Stein

○•* Rezension *•○
★★★★★ (5 von 5 Sterne)




Den entgeisterten Eltern hat er deshalb erklärt,

Er könne den Herzschlag des Jungen nicht hören.

Ein Lächeln des Knaben blieb´ ihnen vermutlich verwehrt,

Die Zuneigung anderer würd´ den Knaben nur stören.

Auf ihn harrt ein Leben voller Missmut und Frust,

Hat er doch statt eines Herzens einen Stein in der Brust.



Inhalt: 

Es war an einem Dezembertag, als der kleine Junge mit dem Herz aus Stein, das Licht der Welt erblickte. Nicht weit entfernt wurde auch an diesem Tag ein kleines Mädchen geboren, dieses hatte ein Artischockenherz. Die Jahre vergingen, die Kinder wuchsen. Eines Tages verliebte sich das Mädchen in den Jungen mit dem Herz aus Stein, doch der Junge konnte keine Liebe und Zuneigung empfinden. Alles versuchte das kleine Mädchen, um sein Steinherz zu berühren, und dabei merkt sie nicht, dass ein kleiner Junge mit einem Herzen aus Gold alles mit ansieht und beobachtet, wie das Mädchen sich den Jungen mit dem Herz aus Stein aufopfert. Sie selbst merkt nicht, wie ihr Herz schwindet.


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Meinung:

Ein wunderschöner Comic, der das Herz berührt. Die kurzen Texte reimen sich und die Zeichnungen wechseln zwischen dunkel (dem Jungen) und hell (dem Mädchen). Eine recht kurze Geschichte, die aber dennoch so voller Emotionen ist und eine wirkliche Aussagekraft hat. Mich konnte dieser Comic bis zur letzten Seite fesseln und ich kämpfte mit den Tränen. Einfach wunderschön die Graphic Novel.

Das Cover:

Auf dem Cover sieht man den Jungen mit dem Herz aus Stein und das Mädchen mit dem Artischockenherz. Ein wunderschönes Cover, was perfekt zu der Geschichte passt.

Die Geschichte:

Die Geschichte beginnt mit der Geburt beider Kinder. Als sie dann etwas größer sind, begegnet das Mädchen den Jungen auf dem Weg zur Schule zum ersten Mal, und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Seitdem versucht sie, sein Herz zu erobern, welches aber sehr schwer ist, denn ein Steinherz empfindet keine Zuneigung. Die Geschichte ist so voller Emotionen, wo man mit dem Mädchen mitfühlen kann und man wünscht sich, der Junge würde endlich ihre Zuneigung erwidern. Mit dem unvorhersehbaren Ende hatte ich nicht gerechnet, was mir sehr gut gefiel.

Die Charaktere:

Es geht in der Geschichte hauptsächlich um den Jungen und das Mädchen, welche jedoch namentlich nicht erwähnt werden, was aber die Geschichte keineswegs mindert. Zum Ende hin kommt dann noch der Junge mit dem Herzen aus Gold, welcher dann auch eine wichtige Rolle spielt.

Grafiken und Text:

Die Grafiken sind wunderschöne Aquarellbilder die von dunkel zu hell wechseln, wodurch man sich sofort der Stimmung im Buch anpassen kann. Die kurzen Texte sind in Versform gehalten, was dieser Geschichte das gewisse Etwas verleiht. Trotz den Versen, kommt man sofort in die Geschichte rein und hat beim Lesen keine Probleme.








Fazit:

Dieser wunderschöne Comic wurde für mich ein absolutes Highlight. Wer es gern mit viel Emotion mag, ist bei diesem Comic genau richtig. Für mich ein Rundum perfekter Comic, welches ich wirklich nur empfehlen kann.







Titel: Herz aus Stein
Autor: Séverine Gauthier
Zeichner: Jérémie Almanza
Verlag: Splitter - Verlag
Genre: Graphic Novel
Erscheinungsdatum: 21. Mai 2019
Seitenzahl: 32 Seiten
Einband: Hardcover
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 6 - 8 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 21,7 x 1,2 x 29,8 cm
Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3958399843
  • ISBN-13: 978-3958399846


Preis;
Buch: 13,95 € (Gebundene Ausgabe)

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Vielen Dank an den Splitter Verlag, für dass zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

Freitag, 7. Juni 2019

Pierre Lemaitre – Drei Tage und ein Leben

○•* Rezension *•○
★★★★★ (5 von 5 Sterne)



Inhalt:

Antoine spielt gern mit seinen Freunden, am liebsten im Wald – wo sie sich ein Baumhaus bauen. Doch als einer von ihnen eine PlayStation bekommt, und Antoines Mutter ihm das Spielen mit der Konsole verbietet, ist Antoine plötzlich allein und ohne Freunde. Sein einziger Gefährte ist der Nachbarhund, doch als dieser getötet wurde, ist Antoine am Boden zerstört.
Als eines Tages Antoine auf dem Weg nach Saint-Eustache in den Wald war, folgte ihm der kleine Nachbarsjunge Remi. Dort angekommen brach es aus Antoine aus, er schrie den kleinen Jungen seine ganze Wut entgegen. Doch als Antoine eine Stock nahm, diesen Remi über den Kopf haut, bewegt sich der Kleine nicht mehr, Antoine weiß nicht weiter und schleppt Remis Körper in eine Baumkuhle und flüchtet nach Hause.
Als sich die gesamte Nachbarschaft auf die Suche nach den 6 jährigen Remi macht, treibt Antoines Geheimnis, ihn bis ins unermessliche. Er kann sich niemanden anvertrauen, doch die Zeit wird immer knapper.
Am dritten Tag kommt ein schreckliches Unwetter auf, weshalb der Suchtrupp die Suche nach den 6 jährigen abbrechen muss. Remi bleibt weiterhin verschwunden, und die Hoffnungen sinken immer mehr, den Jungen noch lebend zu finden.


Meinung:

Ein Wettlauf gegen die Zeit. Ich kam sehr gut in die Geschichte rein und hatte beim Verständniss keinerlei Probleme. Eine herzzerreißende Geschichte, wo man dennoch auf eine Art hin und hergerissen ist: Hat man nun Mitleid mit Antoine, sieht man es als Unfall an, oder hat man Mitleid mit den kleinen Remi, der nichts getan hat und ihm so ein schlimmes Schicksal ereilte. Die Idee zum der Geschichte finde ich wirklich interessant. Auch gefiel mir sehr gut, dass man Antoine über die Jahre begleiten darf und ihn auch noch als Teenager kennenlernen darf, und dabei immer die Frage offen steht: Was ist mit Remi ?
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Cover und Titel:

Auf dem Cover sieht man einen Jungen, der, wie ich denke, Antoine sein soll. Man spürt seinen Kummer und seine Angst, die auch in der Geschichte widergespiegelt wird. Der Titel gefällt mir sehr gut und passt auch super zur Geschichte.


Die Geschichte:

Die Geschichte ist herzzerreißend. Gleich am Anfang passieren schlimme Dinge, wodurch die Geschichte nicht langweilig ist. Man lernt auch den Ort und die Nachbarschaft mit der Zeit gut kennen, doch hauptsächlich geht es um Antoine und wie schwer die Last ist, solch ein Geheimnis zu tragen.


Die Charaktere:

Die Charakter werden alle gut beschrieben, somit hat man keine Probleme, diese außeinander zu halten. Man lernt die Menschen im Ort gut kennen und mögen. Hauptsächlich geht es aber um Antoine und die Suche nach den kleinen Remi.


Der Schreibstil:

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Man hat keine Probleme beim Verständnis und kann sich deshalb ganz auf die Geschichte einlassen und in Antoines Welt abtauchen.


Fazit:

Eine traurige und spannende Geschichte, die aufwühlende Lesestunden verspricht. Ich kann die Geschichte wirklich jeden empfehlen.

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Titel: Drei Tage und ein Leben

Autor: Pierre Lemaitre

Verlag: btb Verlag

Genre: Roman

Seitenzahl: 270 Seiten

Größe und/oder Gewicht: 11,9 x 2,2 x 18,8 cm

Erscheinungsdatum: 13. Mai 2019

Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442715490
  • ISBN-13: 978-3442715497


Preis;
Buch: 10,00 € (Taschenbuch-Ausgabe)
Buch: 20,00 € (Gebundene Ausgabe)
Ebook: 9,99 €
Hörbuch: 12,99 €
Audio:-CD: 19,12 €

Buch kaufen:



Vielen Dank an Randomhouse und den btb Verlag, für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

Rezension: Mike Landin - Rote Tränen

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