Sonntag, 31. März 2019

Adélaïde Bon – Das Mädchen auf dem Eisfeld

○•* Rezension *•○
★★★★☆ (4 von 5 Sterne)

Inhalt:
Als Adélaïde Bon 9 Jahre ist, wird sie von einem fremden Mann in ihrem Hauseingang angesprochen. Sie weiß, sie soll nicht mit Fremden sprechen, dennoch möchte sie nicht unhöflich sein. Doch was Adélaïde nicht weiß, dieser Mann will nichts gutes. Mit 9 Jahren wird Adélaïde vergewaltigt. Ihr Vater merkt schnell, dass etwas nicht stimmt, und so vertraut sie sich ihren Eltern an.
Jahre vergehen, wo Adélaïde Bon ihr Leben weiter führt, und das Geschehene in den Hintergrund rückt – doch wie alles Verdrängte, schleicht sich auch dieses Ereignis wieder in den Vordergrund.
Adélaïde Bon fängt an Theater zu spielen und versucht sich nichts anmerken zu lassen, doch wenn sie mit einem Mann schlafen will, kommt die Angst in ihr hoch.
Als sie eines Tages einen Anruf bekommt, scheint das Schicksal es endlich gut mit ihr zu meinen, doch wird sie Frieden finden, wenn sie ihrem Peiniger gegenüber stehen wird ?


Meinung:
Adélaïde Bon schrieb in diesem Buch ihr schlimmes Ereignis, wie sie als Kind von einem fremden Mann vergewaltigt wir. Ihr Leben verläuft auf und ab, sie rutscht ab und fängt sich wieder – doch nie kann sie das schlimme Ereignis von sich schütteln. Mir gefiel sehr gut, die detaillierte Beschreibung, wie die Jahre für Adélaïde Bon waren, wie sie nicht aufgab und trotz schwerer Rückschläge, stark blieb. Ein tragisches Ereignis und eine Kämpferin, die zeigt, dass Menschen mit so einem schrecklichen Erlebnis nicht allein sind und stark sein sollen.


Cover und Titel:
Das Cover und der Titel passen sehr gut zu der Geschichte, denn beides ist mehrfach in die Geschichte mit eingearbeitet. Die Qualle ist symbolisch gemeint, wie sie sich in Adélaïde Bon einnistet und langsam ihre Tentakeln ausbreitet.
Adélaïde ist das Mädchen auf dem Eisfeld – allein und nicht wissend, ob das Eisfeld sie tragen kann, oder sie unter ihrer Last zusammen bricht.


Die Geschichte:
Die Geschichte ist sehr detailliert beschrieben. Man begleitet Adélaïde Bon durch die Jahre nach der Vergewaltigung. Hier hätte ich mir jedoch am Anfang vielleicht eine kleine Warnung gewünscht, denn bei Opfer einer Vergewaltigung, könnten Erinnerungen hoch kommen – wo der Leser etwas vorgewarnt ist, dass dies keine einfache Lektüre ist, sondern detaillierte Ereignisse geschildert werden.


Die Charaktere:
Adélaïde Bon ist eine Kämpferin. Sie ist eine Frau die ihre Stärke zeigt, obwohl sie sich oft durchboxen muss im Leben. Eine Frau, die zeigt, dass man die Hoffnung nicht aufgeben sollte.


Der Schreibstil:
Der Schreibstil ist leicht zu verstehen und gut zu lesen. Das einzige was mir nicht gefiel, ist, das Adélaïde Bon sich in der ersten Hälfte als dritte Person beschreibt, wodurch ich anfangs keinen emotionalen Bezug zu ihr bekam. Kurz vor der Hälfte wechselt sie spontan in die Ich-Form -ich verstehe leider bis jetzt nicht warum-, diese Erzählweise hat mir aber deutlich besser gefallen und ich hätte mir diese von Anfang an gewünscht.


Fazit:
Eine detaillierte und emotionale Biografie, die dennoch viel Stärke ausdrückt. Opfer einer Vergewaltigung sollten sich dennoch im Klaren sein, das Erinnerungen und Emotionen wieder aufgewühlt werden könnten. Doch das Buch macht auch deutlich, dass betroffene nicht alleine sind und nicht den Lebensmut verlieren sollen – und vor allem nicht zu schweigen.
Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen.



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Titel:  Das Mädchen auf dem Eisfeld

Autor: Adélaïde Bon 

Verlag: hanserblau 

Genre: Roman/Biografie

Seitenzahl: 240  Seiten 

Größe und/oder Gewicht:  13,5 x 2,3 x 21 cm 

Erscheinungsdatum: 28. Januar 2019 

Sprache:  Deutsch 
  • ISBN-10: 3446262032 
  • ISBN-13: 978-3446262034 
Durchschnittliche Kundenbewertung: 5.0 von 5 Sternen (1 Bewertung)


Preis;

Buch: 22,00 € (Gebundene-Ausgabe)
Kindle: 16,99

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Vielen Dank an den hanserblau Verlag , für das zur Verfügung gestellte Ebook-Rezensionsexemplar.

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